Submissiv sein … CrossDresser-Version #Reprise

… zuerst erschienen am 19.01.2020 auf #TheTrainingOfO https://training-of-o.de/blog/. Dort nun auf privat gestellt.


Es ist leicht eine Liste mit Dingen, die man mag, weniger mag, will oder weniger will zu erzeugen. Mit meinen 50 Lenzen, mehr als 25 Jahren im BDSM, bin ich mir ziemlich sicher, was mit mir geht und was nicht. -> Klick <-

Die Frage aber bleibt, was das mit mir macht und wie ich dabei empfinde. Und wie ich mich entwickelt habe. Mal probieren, ob ich das hinkriege.


Was zunächst als reiner Damenwäscheträger anfing entwickelte sich schnell in die CrossDresserei. Immer FastForward die nächste Ebene erreichen. Dabei kann ich noch nicht mal sagen, warum ich DWT wurde. Ich glaube, es war einfach aus alten Erinnerungen als mSub heraus, der Wunsch es einfach mal wieder zu machen. Auf HighHeels laufen, Halterlose tragen, Slip weglassen. Ich fühlte mich in diesen Dingen immer wohl und fühlte mich niemals gedemütigt, wenn ich so für meinen Herrn rumlaufen musste. Es war immer positiv belegt, weil ich zwar durchaus einige deutlich sexistische Kommentare über mich ergehen lassen durfte, aber diese meiner Erscheinung galten und ich diese im Kopf von mir selbst abtrennte. Ich sah weiblich aus und als Sub ist das nun mal so. Ende. Zumal es mir als Exhibitionist sehr zu gute kam, dass ich (mehr oder weniger) in Nackthaltung verbrachte. Das wollte ich. Und das mag ich auch bis heute.

Ich glaube, dass es mir sehr wichtig war (und ist), dass andere an mir Gefallen fanden. Und weil Männer in ihren Neigungen gefühlt direkter vorgehen, wenn eine Sub anwesend ist, bekam ich so die Anerkennung, die ich brauchte. Ungefiltert. Wenn ich also eine Rolle spielte, dann gaben mir die Männer den Applaus. Und wer mag sowas nicht. Aus heutiger Sicht ist das ebenso zu sehen. Wer mich direkt, aber intelligent, anmacht, also deutlich mehr als „Hi! Na?“ in Wort oder Schrift über die Lippen bringt, der schafft es nicht mein Selbstwertgefühl mit seiner Direktheit zu torpedieren. Ganz im Gegenteil. Meine Submissivität ist darauf ausgelegt, dass jemand ohne Umschweife sagt was sie/er will. Wenn ich das jemandem aus der Nase ziehen muss, dann ist mir das schon zu langwierig.

Und ja, am Ende haben schon so manche dominante Menschen vor mir gekniet und meine HighHeels sauber geleckt und sich hinter her dafür bedankt. Nicht, dass ich es darauf anlege, aber wer mich nicht packt, den packe ich. Ich gehorche gerne, bin leise, schweigsam und diene. Und in dieser eigenen Stille brauche ich eben eine Stimme, die mich führt. Was nicht bedeutet, dass diese Stimme ständig da sein muss. Der dominante Mensch gibt mir eine Aufgabe und wenn diese eine Woche dauert, dann brauche ich auch eine Woche keinen Kontakt. Wofür auch, ich bin ja schließlich beschäftigt. Wenn ich dann nach dieser Zeit jedoch meine Aufgabe abliefere, dann wäre es sehr nett, wenn sie angemessen bewertet werden würde. Spätestens dann benötige ich die Dominanz wieder. Um Lob/Tadel zu erhalten, neue Aufgaben.

Mein Leben ist sehr vielfältig gestaltet, sei es, dass mein Ex seine Projekte hat, dass ich für den BesD e.V. arbeite oder eben als Sexarbeiter*in unterwegs bin (ich werde auch bald Teil dieser URL sein). Viele Aufgaben lassen sich gerade mit Letzterem gut verbinden. Kleines Video von mir nackt auf einem Parkplatz? Kein Thema. Es gibt immer Lücken, die ich gut füllen kann. Und wenn ich einen Gast überzeugen kann, dann gibt es auch Pornos mit mir. Alles kein Problem.

Meine Erfahrung zeigt mir, dass viele Menschen, die sich CrossDressern dominant nähern möchten, sich einfach nur dominant fühlen, es aber nicht wirklich sind. Sie wollen einfach mal schauen, wie das ist, wenn jemand, der „unter ihnen“ steht, also „kein richtiger Mann“ ist, tut was ihm gesagt wird. Zumeist geht es nur um Blowjobs oder harte Ficks und spätestens nach 30 Minuten ist die Show vorbei. Nur wenige halten sich mit ihrem eigenen Orgsamus zurück, so dass die Stunde auch voll wird. Ich sehe das aber nicht so wild. Es demütigt mich nicht, wenn ich all mein Talent der Illusion in die Waagschale werfe und am Ende alles sehr schnell geht. Meine Submission ist genau darauf geeicht. Weil Männer meistens „nur“ abspritzen, aber nicht wirklich kommen wollen. Von einem wirklich befriedigendem Orgasmus ganz zu schweigen.

Und wenn ich mich nun mal weiter öffne, so werde ich wohl vielleicht eine Herrin haben. Wir haben viel gesprochen und sie muss noch um ein paar Ecken gehen, weil ich eben so viel mehr als nur ein CrossDresser bin. Und wenn sie sich auf meine CrossDresserei beschränkt, und nur dann, kommen wir eventuell zusammen. Sie muss akzeptieren, dass es den Ex gibt und dass der Ex seine eigene Sexualität hat, die von der meinen vollkommen abgekoppelt ist. Und das eben eine komplette Kontrolle über meine Submissivität zwar möglich ist, aber sich eben nur auf die Zeiten beschränkt, die ich mich tatsächlich frei machen kann und will. Wir werden sehen, wohin das führt.