EPE … Fluch oder Segen? #Reprise

… zuerst erschienen am 06.07.2020 auf #TheTrainingOfO https://training-of-o.de/blog/. Dort nun auf privat gestellt.


#Blogwars mit https://neediesblog.wordpress.com/ und https://madeformisbehaviour.wordpress.com/


Zum Thema: https://neediesblog.wordpress.com/?p=1918 https://madeformisbehaviour.wordpress.com/?p=371


Was soll ich sagen? Ich bin eine EPEliererin 😉 Das „Erotic Power Exchange“ ist meine Spielwiese, mein Sandkasten und meine Lust. Es wird auch gesagt, dass EPE die Kunst sei aus der Befriedigung des Gegenübers die eigene Befriedigung zu holen. Und für mich, komplett zu Ende gedacht, stellt es sich so dar, dass EPE in einer Beziehung existiert, wenn ich als Sub das Recht auf einen eigenen Orgasmus aufgebe. Wer in diesem Blog wühlt, wird an vielen Stellen etwas zu EPE finden und ich weiche für keine meiner Ichs von meinen Darstellungen ab. Wer als Sub in einer EPE geleiteten Beziehung etwas für sich einfordert (zB einen Orgasmus zu haben), danach bettelt oder sonst wie verhält, um das zu erhalten, was man „rechtlich“ aufgegeben hat, der ist vielleicht noch Sub, aber hat die Ebene des EPE verlassen.

EPE kann ein Fluch sein auf eine gewisse Weise. Ich habe zB keinen Sex mit meiner Herrin, lebe also mit ihr als „never inside“ und Orgasmen schenke ich ihr, verzichte jedoch meinerseits komplett darauf als „never cum“. Aber ich beklage mich nicht darüber. Es ist eine sehr selbst gewählte Existenz, welche mir heilig ist. Bereits früher erwähnte ich, dass mein Dauerverschluss von meinem Selbstverständnis FemSub zu sein kommt. Auch das habe ich für mich entschieden. Meine Herrin zwingt mir das nicht auf. Sie muss eher damit leben, dass die Region „da unten“ eine NoGo-Area ist. Wenn ich mich als FemSub sehe, dann fühle ich als Frau und Frauen haben (in aller Regel) biologisch betrachtet keinen Penis. Deswegen existiert er auch nicht.

Es kam aufgrund einer kleinen Verletzung dazu, dass ich den Käfig abnehmen musste, blieb jedoch in weiblichem Gewande. Ich habe mich als „O“ natürlich dem Zugriff meiner Herrin gefügt, sie hat auch meine NoGo-Area respektiert, aber es hat sich für mich und am Ende auch für sie nicht richtig angefühlt. Es war gut, dass diese Situation entstand. So weiß ich nun, dass ich ohne den selbstgewählten Käfig nicht richtig … sagen wir … funktioneren kann. Ein tiefer Blick in die Augen hat dann gereicht um stillschweigend zu vereinbaren, dass ohne den Käfig nicht mehr gespielt wird.

EPE ist für mich ein Segen, weil ich mein privates Sexualleben als FemSub vollkommen jemandem anvertrauen kann. Etwas, was ich als submissive Sexarbeiterin nicht komplett kann. Irgendwo ist bei der Arbeit immer ein inneres Auge offen, welches den dominanten Kunden kontrollieren muss. Deswegen kann ich bei der Arbeit einfach nicht so loslassen, auch wenn mir die Tätigkeit selbst große Freude bereitet. Und ich glaube auch, dass ich mit meiner Vorstellung von EPE ganz exakt einen guten Punkt bei meiner Herrin getroffen habe. Sonst hätte sie mich wohl nicht angenommen. Mein innerer Antrieb ist, dass ich keine Fragen stelle und sie mich einfach führt. Natürlich im Rahmen unseres Konsens, der mich als „O“ in den Metakonsens führt.


Zu guter Letzt natürlich der Sicherheitshinweis, dass meine Form EPE zu denken und zu leben nicht als allgemeingültig betrachtet werden kann. Ich verrate sicherlich nicht zu viel, dass ich als „O“ absolut darauf angewiesen bin nicht monogam daheim nur von einer einzigen Person bespielt zu werden. Diese „O“ muss an die frische Luft, vorgeführt, ausgeliehen, vermietet oder gar (befristet) verkauft werden. Das ist der wesentliche Bestandteil meiner Existenz. Ohne diese „Außenwirkung“ würde ich eingehen wie eine Priemel. Ich bin mir bewusst, dass nicht jede Bindung, welche auf EPE basiert genau darauf aus ist. Monogames EPE ist ebenso vollkommen in Ordnung. Aber … nun … eben nicht für mich.