Die Sissy als „Solcher“ #BDSM

Eine Sissy benötigt Disziplin und in Ermangelung einer persönlichen Präsenz der Herrschaft eben Selbstdisziplin.
Bei den meisten submissiven Männern ist es wahrscheinlich so, dass wenn ein Orgasmus erlebt wurde, dass der Druck weg ist und damit auch keine sexuellen Wünsche offen sind. Gilt zumeist wohl auch für alle Männer, die sich nach ihrem Orgasmus sprichwörtlich umdrehen und einpennen können.


Unter Feminisierung versteht man im BDSM ein erotisches Rollenspiel, in dem ein Mann durch Kleidung und Verhalten in die Rolle einer Frau schlüpft. Es ist eine spielerische Form des Crossdressings. Diese Art der Rollenspiele, bei denen ein anderes Geschlecht als das eigene angenommen wird, wird auch als Genderplay (englisch gender: „soziales“ oder „psychologisches“ Geschlecht einer Person, play: Spiel) bezeichnet. Eine Feminisierung aus medizinischen Gründen bezeichnet man als Effemination. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Feminisierung_(BDSM))


Warum ich das Thema anschneide? Es ist mir ein Bedürfnis eine klare Grenze zu ziehen.

Bevor ich herausfand, dass ich eine trans* Frau bin, habe ich meine Neigungen als Crossdresser ausgelebt. Ich bin in die Rolle „Sarah Blume“ geschlüpft. „Sarah Blume“ habe ich auf den Strich geschickt. Und „Sarah Blume“ war erfolgreich damit. Was ich jedoch niemals wirklich zugelassen habe war, dass mich jemand zu was zwingt. Ich habe es immer abgelehnt in rosa Plüsch durch die Gegend zu laufen, das empfand ich als unwürdig. Ich hatte einen Anspruch an mich selbst, denn wenn ich schon in Frauensachen durch die Gegen laufe, dann aber auch „ansehbar“. Ebenso war es mir immer fremd, dass man mir einen Peniskäfig aufzwingen wollte. Weil diesen hatte ich mir selbst angelegt, weil eine Frau hat keinen Penis (alte, weiße Denke!). Irgendwann habe ich mich damit verteidigt, dass ich mich als FemSub fühle.

Und das war dann auch mit ein Knackpunkt. Ich habe mich selbst angeschaut und mich gefragt, ob ein Mann wollen würde, dass seine Frau so rumlaufe? Dass ich eher 90-60-90 pro Bein war, spielte für mich eine untergeordnete Rolle. Ich sah „Sarah Blume“ im Spiegel und sah mich selbst als Frau. Und bewertete mich aus einer rein sexuellen Sichtweise heraus, welcher Mann mit dieser Frau Sex „um jeden Preis ;-)“ haben wollte. Und was muss ich dafür machen.

Meine Kunden wissen diesen Unterschied zu schätzen, denke ich. Auch wenn sie diesen Unterschied nicht gleich sehen. Würde ich mit meinen Kunden meine wirkliche Sexualität besprechen, dann hätte ich keine. Für Kundinnen gilt das übrigens nicht so sehr. Sie sind neugierig und fragen ab und an mal nach. Das wiederum schätze ich sehr. Und doch lasse ich mich unterm Strich für Geld fetischisieren, wenn Corinna sich mal langsam verduften würde, mache ich gerne damit weiter 😉


Als der Mann vor Urzeiten Sklave eines Mannes war, hat er sich im Kopf bereits eine weibliche, namenlose Form ausgedacht, die später zu „Sarah Blume“ wurde. Er wollte sich seine eigene Bisexualität nicht eingestehen und machte so im Kopf eine „umgedrehte Heterosexualität“ draus. Und hat so begonnen, seine submissive Sexualität als Frau und eben nicht als Mann zu erforschen. Erst Jahrzehnte später, mit 50, wird ihm dann klar, dass der Mann in seinem Leben die Rolle war, in welche Sarah ab und an mal reingeschlüpft ist.

Stets auf der Suche, unruhig, fast rastlos, seine Rolle als Mann im Leben suchend. Drei gescheiterte Ehen, langjährige Beziehungen. Und am Ende dann ein kurzer Moment der Klarheit, dass alle Suche nach Männlichkeit vergebens war. Seitdem er sich eingestand, dass er nicht Crossdresser oder Sissie ist, sondern eine trans* Frau mit submissiven und dominanten Eigenschaften, eine Switcherin sondergleichen, sexpositiv, bisexuell (mit einem „mehr Hang zu Frauen“), geht es mir nun deutlich besser.


Um zum Thema zurück zu kehren 😉

Ich schlüpfe gerne in meine alten Rollen zurück. Denn weil ich mich als trans* Frau nicht verpflichtet sehe mein Ding zwischen meinen Beinen überhaupt noch aktiv in meiner Sexualität einzusetzen, sind Themen wie Keuschhaltung überhaupt kein Problem mehr. Das macht mich zwar für einige Male- und FemDoms nicht mehr attraktiv, die eine Sissie ja zwangsweise feminisieren möchten und durch Keuschhaltung eben unterwürfig halten wollen. Aber es machen sich neue Wege in meiner Sexualität auf und der Konsens ist immer, dass das Ding zwischen meinen Beinen niemals angefasst wird.

Ich freue mich, dass ich eine echte FemSub bin und sein darf. Und ja, transident ist schon die korrekte Bezeichung, aber für mich ist transsexuell auch nicht falsch. Denn mein Weg zu der Erkenntnis, dass ich eine trans* Frau bin, war ein sexueller Weg.