#SJBtransition – Meine Transition

Eigentlicher Beginn -> https://www.sarah-blume.de/2021/03/14/weiblichkeit-projektdings/ <-


Harriet Langanke von der GSSG – Home (stiftung-gssg.org) hat den obigen Blogbeitrag gelesen und mich gefragt, ob ich diesen für die DHIVA – Das Magazin für Frauen (stiftung-gssg.org) bereitstellen möchte. Sie meint, dass dieser Beitrag eine wirkliche und wahre Fundgrube für Wissenschaftler:innen nicht nur, aber zuvorderst, im Bereich der sexuellen Gesundheit ist. Auch wenn das „Wording“ sich von Transsexualität zu Transidentität gewandelt habe, so ist die Sexualität einer trans Person sicherlich nicht zu vernachlässigen. Am Ende ist auch für cis Menschen die Sexualität die „wichtigste Nebensache der Welt“ und daher auch vollkommen korrekt für alle Menschen und damit auch für trans Menschen nicht zu verleugnen. Des weiteren soll ich doch bitte meine Transition beschreiben, weil meine Beiträge ziemlich sachlich daher kommen und dennoch meine Emotionen beschreiben. Das kann ein guter Ratgeber sein für andere trans Menschen, die eine Schublade suchen und meine Schublade scheint viel zu wenig beschrieben zu werden.

Ich habe dem gerne zugestimmt und mag ein gewisses Bauchpinseln nicht verschleiern.


Am Freitag, dem 12.03.2021 hatte ich nachmittags mein erstes Date als Videokonferenz mit rubicon | lesbisch, schwul, queer (rubicon-koeln.de). Als Kind des Internets mag ich nicht so sehr mit unzähligen Stellen telefonieren und andere bei der Arbeit stören. Ich schreibe lieber eMails, weil ich da schon viele Informationen einbauen kann. Wir haben fast 1,5 Stunden telefoniert und uns gut verstanden. So habe ich betont, dass auch wenn ich viele Dinge bezüglich des TSG – nichtamtliches Inhaltsverzeichnis (gesetze-im-internet.de) weiß, so kenne ich doch nicht die Feinheiten oder gar eine Rechtsprechung zu dem ein oder anderen Punkt. Und als Betroffene bin ich mir selbst kein guter Ratgeber und es ist mein Wunsch mich von „außen“ beleuchten zu lassen.

Zudem ist mir auch wichtig, dass ich Menschen, die mir nahe stehen, aber mich nicht verstehen, eine Möglichkeit anbieten kann mit Menschen zu sprechen, die tief im Thema sind und so Fragen gestellt werden können über das Warum und Wieso und Weshalb, die mir persönlich nicht gestellt werden. Und die ich auch aufgrund meines Wissens vs meine Emotionen dazu nur schwer selbst beantworten kann. So finde ich die Ansprache „Du bist doch krank!“ extrem verletzend und muss der Situation ausweichen. Denn ich bin nicht in der Lage meine eigenen Emotionen zu versachlichen, wenn ich von anderer Seite mit Emotionen penetriert werde.

Auf die Frage, was denn mein Wunsch an Transberatung generell sei habe ich für mich konstatiert, dass ich ehrlich mit mir selbst umgehen will. Ich möchte nirgendwo sein, wo ich nur „Zwei mal husten“ muss und schon bekomme ich am Ende ein schickes Gutachten. Wenn jemensch meine Dinge hinterfragen will, dann soll dieses seitens der Transpsychologie auch getan werden. Meiner grundsätzlichen Meinung nach darf eine Transition niemals ein beliebiger Vorgang sein. Mit einem Gefälligkeitsgutachten ist mir daher nicht geholfen.

Ich wurde über das S3-Model der „Annehmenden Transpsychologie“ informiert. Das bedeutet, dass die grundsätzliche Haltung einer trans Person nicht hinterfragt wird, wenn es um eine Hormontherapie ginge. Mir würden alle Risiken und Nebenwirkungen erklärt und am Ende kommt zumeist ein Schreiben für die Krankenkasse raus, die dem Arzt dann erlaubt mir ein Rezept aus- und mich einzustellen. Ob ich dieses Schreiben jedoch abschicke oder nicht, bleibt meine Entscheidung.

Mich erreichte dann am Dienstag, den 16.03.2021, eine Liste mit Transpsychologen aus dem Kölner Umland, welche auch Gutachten erstellen. Mittlerweile habe ich einen ersten Termin zur Beratung für eine Hormontherapie und ich bin gerade sehr glücklich.

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