Eine meiner wesentlichen Veränderungen, die ich äußerlich angegangen bin, ist die Frisur. Dabei war ich immer, und ich bin es immer noch, davon motiviert, dass ich unbedingt lange Haare brauche. Ich kann gar nicht so genau sagen wieso. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich mich nie so richtig damit abgefunden habe, warum Frauen, wenn sie 40 sind, sich auf einmal ihre langen Haare abschneiden.

Mir gefällt es einfach, lange Haare zu haben und ich möchte die noch ein bisschen mehr wachsen lassen, auf dass sie mir wirklich dann irgendwann auch im trockenen Zustand bis zum Popo gehen. Ich möchte mit meinen Haaren spielen und unterschiedliche Frisuren daraus erzeugen, aber die Züchtung, Wartung und Pflege wird sich höchstwahrscheinlich noch so bis ins nächste Jahr hineinziehen. Dabei finde ich mich mit langen Haaren einfach super attraktiv und zusammen mit der neuen Brille und ein bisschen geschminkt, ist mein Passing genauso, wie ich das gerne haben will.

Das Gesicht ist generell der Dreh- und Angelpunkt für das Passing. Die Feministin in mir, sofern ich diese aufrufen kann, flüstert mir ins Ohr, dass es überhaupt kein Role Model für eine Frau gibt. So dass ich auf alle Äußerlichkeiten verzichten könnte, aber die Realität sagt mir, dass das dezent schwierig ist. Die Gesellschaft ist wohl noch nicht soweit und auch Frauen generell. Wenn man so in die Breite horcht, sind viele noch nicht dazu bereit zu sagen „ich bin so, wie ich bin, nehmt mich oder lasst es!“

Dabei versuche ich nicht das modische Diktat mit Kleidung auf mich einwirken zu lassen. Auf der anderen Seite will ich (tief) ausgeschnittene Kleidung tragen. Ich will mehr Kleider tragen, ich will hohe Schuhe tragen. Eben alles, was im Verhältnis zu meinen langen Haaren einfach passt.

Ich bin höchstwahrscheinlich doch eine Modepuppe, was das generelle Auftreten angeht, auch wenn mich mancher neu-modische Kram in Sachen Kleidung nicht wirklich berührt.