Ich glaube, dass ich nicht den gesündesten Lebensstil habe. Mir ist so ziemlich alles, was einen gesunden Lebensstil ausmacht nicht geheuer und schmeckt mir auch nicht. Ich vermeide z.b. Salat, wo es geht. Ich konsumiere Pizza und Pasta und Fertigfutter. Allerdings vermeide ich Schnökis. Das bedeutet, dass ich keine Schokolade oder Gummibärchen et cetera in meiner Wohnung habe. Ebenso auch keine Salzbrezeln oder Chips. Und die wenigen Sachen, die ich noch habe, habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr angefasst. Ich denke, dass ich diese mal entsorgen sollte.

Alleine das Weglassen von süßen oder salzigen Lebensmitteln hat dazu geführt, dass ich an Gewicht verloren habe. Und auch, wenn andere Menschen nun rumschreien, war es nicht wirklich mein Ziel abzunehmen. Es war eine Idee durch diese kleine Ernährungsumstellung ein wenig etwas zu meiner Gesundheit beizutragen. Und es hat irgendwie funktioniert.

Und auch wenn ich beim Treppe laufen öfters aus der Puste komme, so muss ich in meinem Alter nicht mehr Performance als wäre ich 15 und drei Stufen auf einmal nehmen. Ich muss gar nichts. Ich muss mit den Konsequenzen leben. Das ist auch schon alles.

Ich bin übergewichtig. Aber das alleine macht niemanden hässlich. Nur um das mal deutlich auszusprechen.

Dieses sich auf ein Zielgewicht herunter hungern, um am Ende dann doch im Jojo-Effekt hängen zu bleiben, ist einfach meine Sache nicht. Dafür esse ich einfach viel zu gerne. Und mir geht das ständige Gemecker auf den Geist, das nur schlanke Menschen gesund sind, aber Gesundheit ist für mich viel mehr als nur schlank zu sein.

Ein gesunder Mensch ist auch geistig gesund. Dieser Mensch beschäftigt sich mit vielen Facetten im Leben, liest zu einem Thema viele Quellen, um sich dann eine eigene Meinung zu bilden. Ich verabscheue Menschen die in Diskussionen nur Recht haben wollen, aber an einer Lösung, im Sinne eines Kompromisses, überhaupt nicht interessiert sind. Ich bin sicherlich nicht die hellste Kerze auf der Torte. Nur denke ich, dass ich mich mit den wenigen Themen, mit denen ich mich intensiv beschäftigt habe, mehr auf der Kette habe als Menschen, die sich nur von schlechten YouTube-Videos und TicToc ernähren. Und auch das spreche ich mal ganz deutlich aus.

Ein gesunder Mensch achtet auch auf gesunde Sexualpraktiken. Dieser Mensch geht regelmäßig zur Vorsorge, benutzt ausschließlich und immer Kondome, und das alles ohne wirklich daran zu denken. Das „gesund“ bei Sexualpraktiken ist natürlich immer subjektiv zu betrachten. Das ist mir auch klar. Mit einer Partner*in, mit welche*r ich regelmäßig Sex habe, kann ich auch auf Kondome verzichten. Und das auch sehr gerne. Aber wer polygam lebt, muss dennoch vorsichtig sein, vor allem wenn Partner*in ebenfalls polygam lebt.

Ein gesunder Mensch hält sich von toxischen Menschen fern. Warum sollte ich z.b. eine Freundschaft zu einem transphoben oder generelll LGBTQIA+-Feind aufrechterhalten? Natürlich ist das am Arbeitsplatz und auch in der Familie nicht immer möglich, aber ich habe selber in der Hand, wie und ob ich toxischen Menschen begegne. Also kann ich es im Privatleben einfach komplett lassen. Leider haben noch nicht sehr viele Menschen erkannt, dass die Psychohygiene ein wesentlicher Bestandteil der eigenen Gesundheit ist.